Der Abwasserverband Morgental hat beschlossen sich zum "Energiepark Morgental" zu entwickeln. Bild: AVM

Morgental: Vom Abwasserverband zum Energiepark

(PM) Der Abwasserverband Morgental hat beschlossen sich zum "Energiepark Morgental" zu entwickeln und zeigt so konkret auf, dass die erneuerbare Stromproduktion aus dem Klärgas durch die Co-Vergärung und technische Optimierung nochmals deutlich gesteigert bzw. der Stromverbrauch durch Optimierung gesenkt werden konnte. Ausserdem bietet sich auf einer Kläranlage auch die Nutzung von Wasserkraft, Holz und Solarenergie, sowie der Abwasserwärme an. Die Kläranlage Morgental wird damit vom Energiebezüger zum Energieversorger.


Die Kläranlage wird ab Frühjahr 2012 die Stromproduktion dank Erhöhung der Klärgasproduktion und dank den vier neuen effizienten Turbinen nochmals massiv steigern, ja sogar Überschusswärme verkaufen können.

Der Abwasserverband hat einen Vertrag mit der spezialisierten Firma EBM für ein Contracting unterschrieben, welche mit dieser Abwärme sowie Wärme aus dem Abwasser bereits im nächsten Jahr umliegende Gebiete über ein Wärmeverbundnetz versorgen wird. Die Wärmeproduktion soll zudem durch eine zusätzliche Restholzwärmezentrale ab 2014 erhöht werden.

Abwasserkraftwerk, Solaranlage, Grüngutvergärungsanlage
In den nächsten Jahren wird auf dem "Energiepark Morgental" die erneuerbare Stromproduktion weiter gesteigert. 2013 wird ein Kraftwerk in Betrieb genommen, welches die Höhendifferenz des Zuflusses des gereinigten Abwassers von der Stadt St. Gallen in erneuerbaren Strom umwandelt. Zukünftig sollen die grossen Dachflächen der Betriebsgebäude zur Gewinnung von Solarstrom genutzt werden. Zudem ist eine Grüngutvergärungsanlage angedacht.

9 Mio.kWh Strom und 15 Mio. kWh Wärme
Insgesamt werden rund 60 Mio. Fr. in den "Energiepark Morgental" investiert. Auch die Wirkung ist imposant: Jahr für Jahr werden mit den realisierten und geplanten Massnahmen insgesamt 9 Mio. kWh wertvoller, erneuerbarer Strom und 15 Mio. kWh erneuerbare Wärme geliefert, ein Vielfaches mehr als die Kläranlage selbst braucht. Damit können pro Jahr 4500 Tonnen CO2 eingespart werden. Solche Ergebnisse sind durchaus auch auf anderen Kläranlagen zu erreichen, wenn die Verantwortlichen die Weichen heute schon Richtung wirtschaftlicher Energieoptimierung stellen.

Veranstaltung
Zum Startschuss zu diesem "Leuchtturmprojekt" durch den stellvertretenden Direktor vom Bundesamt für Energie sind Gemeinde- und Kläranlagenvertreter herzlich eingeladen.

  • Datum, Zeit Donnerstag, 17. November 2011, 17:00–18:00 Uhr anschliessend Apéro riche bis 19.30 Uhr
  • Tagungsort Arbon TG / Steinach SG, definitiver Tagungsort ab 2.11.2011 auf Homepage www.morgental.ch abrufbar.


Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Handlungsmöglichkeiten, welche die Kläranlagenbetreiber bzw. die politischen Vertreter aus den Gemeinden haben und wie diese umgesetzt werden können. Der Anlass bietet auch Gelegenheit mit Experten, Behörden, Fachstellen oder Politikern zu diskutieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Angesprochen sind Kläranlagenbetreiber, Gemeinden, Energieversorgungsunternehmen, Behörden, Planer aus dem Abwasserfach und dem Energiefach, Hersteller sowie Fachpersonal von Kläranlagen.

Informationen zur Veranstaltung >>

Text: Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA

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