Am Ecometer lesen die EKZ-Kunden ab, ob ihr Stromverbrauch im üblichen Bereich liegt oder höher ist. Bild: EKZ

Smart Meter-Pilotprojekt: EKZ-Kunden sparen täglich Strom

(PM) Das Smart Meter-Pilotprojekt der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) ist seit über einem Jahr in Gang. Bereits stehen erste Ergebnisse bereit: Es wird zwar Strom gespart – doch hätten die EKZ mehr erwartet.


Im Juni 2010 haben die EKZ in Dietikon ihr Pilotprojekt mit Smart Metern gestartet. Mit dem Pilotprojekt wollen sie er-fahren, ob intelligente Stromzähler die Kunden beim Strom-sparen unterstützen. Erste Auswertungen zeigen, dass dies der Fall ist – jedoch nur, wenn der Stromverbrauch sichtbar ist. Im Pilotprojekt der EKZ haben Kunden drei Möglichkeiten, ihren Stromverbrauch zu beobachten: mit einem An-zeigegerät in der Wohnung, über das passwortgeschützte Internetportal oder über die monatliche Stromrechnung.

In Echtzeit – direkt in der Wohnung
Kunden, die den Ecometer – das Anzeigegerät in der Wohnung – haben, sparen am meisten Strom: Sie verbrauchen im Durchschnitt bis zu drei Prozent weniger als eine Kontrollgruppe in Regensdorf. Denn Kunden mit dem Ecometer sehen sofort, ob ihr Stromverbrauch im üblichen Bereich liegt oder höher ist. Grün, orange oder rot – genau wie bei einer Ampel zeigt das Gerät auf einen Blick, wie es um ihren Stromverbrauch steht und regt so zu einem sparsameren Verhalten an.

Im Internetportal – am nächsten Tag
Auch Kunden, die im Pilotprojekt das Internetportal nutzen, sparen Strom. Hier liegt die durchschnittliche Einsparung bei 2.6 Prozent. Der Kunde sieht seinen Stromverbrauch um einen Tag verzögert. Der Vorteil des Internetportals liegt 2/3 darin, dass man Vergleiche über eigens wählbare Zeiträume durchführen kann. Bei Kunden, die keine der beiden Visualisierungsmöglichkeiten nutzen, wurden kaum Veränderungen im Stromverbrauch festgestellt. Ihr Strom-verbrauch ist vergleichbar mit dem der Kontrollgruppe in Regensdorf.

Stromspareffekt ist nicht überwältigend
Die Untersuchung der EKZ belegt, dass Smart Meter-Systeme mit Feedback-Instrumenten wie Ecometer oder Internetportal einen Beitrag zum effizienten Umgang mit Strom leisten können. Voraussetzungen sind eine einfache Bedienung und ein schneller Zugriff auf den aktuellen Energieverbrauch. Die Studie zeigt aber auch, dass der Stromspareffekt nicht überwältigend ist. Aufgrund ausländischer Studien haben die EKZ mehr erwartet. Insgesamt konnte im Pilotgebiet ein Minderverbrauch von 1.5 Prozent festgestellt werden, wobei im Kontrollgebiet ohne Smart Meter zur gleichen Zeit 1.1 Prozent weniger Strom verbraucht wurde.

Motiviert zum Stromsparen
"Unser vorläufiges Fazit ist, dass der Kunde schnell erkennen muss, wann er viel Strom verbraucht", erläutert Peter Kaffenberger, Leiter Verrechnungsmanagement der EKZ, diese Resultate. "Ist der Stromverbrauch sichtbar, sind die Leute eher motiviert und auch in der Lage, stromfressenden Geräten auf die Spur zu kommen und Sparmassnahmen einzuleiten." Die Studie der EKZ zeigt auch, dass bei Wohneigentum im Vergleich zu Mietwohnungen ein grösseres Sparpotential realisiert wird. Mieter können vor allem beim Licht und der Unterhaltungselektronik sparen; die Beschaffung von Grossgeräten wie Kühlschrank und Wasch-maschine übernimmt hingegen die Liegenschaftsverwaltung. Dabei werden ältere, ineffiziente Geräte oft erst er-setzt, wenn sie defekt sind. Betrachtet man neben der Visualisierung des Verbrauchs auch die wirtschaftlichen Aspekte von Smart Metering, hat 3/3 vor allem die Optimierung von Prozessen – wie Umzug und Abrechnung – ein grosses Potenzial.

Pilotprojekt wird im Mai 2012 abgeschlossen
Im Pilotprojekt Smart Meter haben 1000 Kunden in Dietikon intelligente Stromzähler – sogenannte Smart Meter – erhalten, mit der Möglichkeit, ihren Stromverbrauch über einen Ecometer oder ein passwortgeschütztes Internetportal sichtbar zu machen. Der Stromverbrauch der Pilotkunden wurde mit einer Kontrollgruppe von 640 Haushalten in Regensdorf verglichen. Erhoben wurde jeweils der Stromverbrauch von Juli bis Dezember für die Jahre 2009 und 2010. Bei der Auswertung wurde zusätzlich verglichen, ob die Pilotkunden mit den verschiedenen Feedbacksystemen unterschiedlich viel Strom sparen. Das Smart Meter-Pilotprojekt der EKZ wird wie geplant im Mai 2012 abgeschlossen und definitiv ausgewertet. Danach wird das weitere Vorgehen bestimmt.

Text: EKZ

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