Welche technischen, finanziellen und politischen Hürden zu nehmen sind, um dieses Potenzial zu heben, wird vom 10. bis 12. Mai 2011 im Rahmen der 7. Internationalen Geothermiekonferenz in Freiburg diskutiert.

Tiefe Geothermie – Grundlastenergie der Zukunft?!

(ee-news.ch Die Energiepolitik der deutschen Bundesregierung hat in den vergangenen Monaten einen Kurswechsel erfahren, der die vereinbarte Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke in Frage stellt.


Welchen Umfang und welche zeitliche Dimension das Atomausstiegsprogramm letztlich haben wird, ist noch unklar. Zweifelsohne wird man aber neben der Wind- und Sonnenergie sowie neuen Speichertechnologien erneuerbare Energieträger brauchen, die einen Teil der Grundlastproduktion übernehmen können.

Möglichkeiten erproben
Die tiefe Geothermie kann hier wertvolle Dienste leisten – und ihre Möglichkeiten werden auch von grossen Energieunternehmen wie der EnBW Energie Baden Württemberg AG erprobt: "Der Ausbau erneuerbarer Energien spielt für uns eine zentrale Rolle. Die tiefe Geothermie kann als grundlastfähige Energieform einen wichtigen Beitrag für den zukünftigen Energiemix leisten. Mit der Beteiligung an verschiedenen Geothermie-Projekten im Oberrheingraben sammeln wir seit einigen Jahren wichtige Erfahrungen, die uns helfen, diese Technologie weiter zu entwickeln. Das Ziel ist, wirtschaftlich Geothermiestrom in Deutschland erzeugen zu können", sagt Professor Dr. Wolfram Münch, Leiter Forschung und Innovation der EnBW Energie Baden Württemberg AG.

10 Prozent Strom aus Geothermie
Dass die technischen Voraussetzungen vorhanden sind, um in Deutschland mittels tiefer Geothermie Strom und Wärme zu erzeugen, belegen die knapp zwanzig hierzulande betriebenen Geothermieanlagen. In der vom Umweltbundesamt herausgegebenen Studie "Energieziel 2050: 100% Erneuerbare Energien" wird das bis 2050 realisierbare Potential der tiefen Geothermie in der Stromerzeugung auf knapp zehn Prozent des Strombedarfs geschätzt. Das Potenzial im Bereich Wärme wird von der BMU-Leitstudie 2010 auf gut 15% der hierzulande benötigten Wärmemenge taxiert.

Geothermiekonferenz Freiburg
Welche technischen, finanziellen und politischen Hürden zu nehmen sind, um dieses Potenzial zu heben, wird vom 10. bis 12. Mai 2011 im Rahmen der 7. Internationalen Geothermiekonferenz in Freiburg diskutiert. Die Schwerpunkte des ersten Konferenztages sind die Umsetzung von EGS-Projekten, die Öffentlichkeitsarbeit für Geothermieprojekte, Potenziale in der Pumpentechnologie sowie Projektberichte aus Frankreich und Deutschland. Am zweiten Tag wird in verschiedenen Foren unter anderem über die Gefährdungspotenziale und Herausforderungen seismischer Ereignisse, die Kostenreduktion und Effizienzsteigerung für Geothermieprojekte, Erfolgsfaktoren bei der Projektentwicklung sowie über Anforderungen an die Finanzierung von Geothermieprojekten diskutiert. Am dritten Tag werden Exkursionen zu Geothermieprojekten im Oberrheingraben angeboten. Insgesamt werden über 200 internationale Fachbesucher erwartet.

Das komplette Programm sowie eine Online-Anmeldemöglichkeit finden sich unter www.geothermiekonferenz.de Die reguläre Anmeldefrist endet am 2. Mai 2011.

Text: Geothermie Konferenz

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