Grenzwerte für pazifischen Fisch, der nur in Ausnahmefällen direkt aus Japan in die EU kommt, fehlen bisher.

Schweiz übernimmt tiefere Höchstwerte für Iod,Caesium und Plutonium der EU

(ee-news.ch) Am 14. April informierte das Bundesamt für Gesundheit über die am 30. März 2011 angepasste Verordnung über die Einfuhr von Lebensmitteln mit Ursprung oder Herkunft Japan (SR 817.026.2). Greenpeace bemängelt, die simple Übernahme der japanischen Grenzwerte für die anderen radioaktiven Isotope in Lebensmitteln sei nicht akzeptabel.


Diese Verordnung sieht eine Verstärkung der Kontrollen von Importen aus Japan vor. Dabei orientiert sie sich an der Verordnung (EU) Nr. 297/2011 der Europäischen Union. Am 12. April 2011 hat die EU die Höchstwerte für Iod, Caesium und Plutonium zwecks Harmonisierung mit Japan mit der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 351/2011 tiefer angesetzt. Es drängt sich deshalb auf, die strengeren japanischen Werte auch für Importe japanischer Lebensmittel in die Schweiz zu übernehmen. Mit dieser Änderung wird weiterhin ein hoher Konsumentenschutz garantiert und eine Harmonisierung mit der EU und Japan erreicht.

Seit Mitte März Stichproben
Seit Mitte März erhebt die Oberzolldirektion im Auftrag des BAG Stichproben von Lebensmitteln aus Japan. Die Proben werden in spezialisierten Labors untersucht. Nach dem Reaktorunfall in Japan sind die Direktimporte von Lebensmitteln aus Japan allerdings noch weiter zurückgegangen. Die Resultate der Radioaktivitätsmessungen werden auf der BAG Homepage veröffentlicht (siehe unten).

Bisher waren alle Lebensmittelproben negativ, die Waren konnten für den Verkauf freigegeben werden. Lebensmittel aus Japan, die heute in der Schweiz im Verkauf sind, können bedenkenlos konsumiert werden.

EU: Verschärfung Strahlenwerte für Lebensmittel aus der EU
Nach der umstrittenen Fukushima-Eilverordnung vom 25. März (siehe ee-news.ch vom 2.4.11) will die EU-Kommission nun doch die Strahlengrenzwerte für Lebensmittel aus Japan gemäss Greenpeace doch verschärfen. Allerdings auch das nur unter Vorbehalt. Damit habe die EU-Kommission am Freitag erneut ihre Chance für einen aktiven und glaubwürdigen Verbraucher- und Gesundheitsschutz vertan, kritisiert der Agrarbiologe Dirk Zimmermann. Zumal die Kommission sich vorbehielten, die festgelegten Grenzwerte jederzeit wieder abzuschwächen.

Simple Übernahme japanischer Grenzwerte nicht akzeptabel
Zwar habe die EU-Kommission den Grenzwert für Cäsium verschärft, doch die simple Übernahme der japanischen Grenzwerte für die anderen radioaktiven Isotope in Lebensmitteln sei nicht akzeptabel, sagte Greenpeace-Experte Zimmermann. Greenpeace forderte erneut die Festsetzung niedrigerer Richtwerte für Strontium und Jod-131. WHO, FAO und kritische Strahlenbiologen empfehlen deutlich unter der EU-Regulierung liegende Maximalwerte.

Zudem macht Radioaktivität nicht an den japanischen Grenzen halt. Nach Auffassung von Greenpeace müssen alle Fische und Meeresfrüchte aus den Hauptfanggebieten des pazifischen Raumes kontrolliert werden. Grenzwerte für pazifischen Fisch, der nur in Ausnahmefällen direkt aus Japan in die EU kommt, fehlen bisher.

Tabelle über Grenz- und Richtwerte für Radioaktivität in Lebens- und Futtermitteln: Vergleich zwischen EU neu 07.04, EU Euratom, EU nach Tschernobyl, Codex Alimentarius Commission und Strahlenschutz-Experten >>

Siehe Artikel auf ee-news.ch vom 2. April >>

Siehe Artikel auf ee-news.ch vom 9 April >>

Resultate der Radioaktivitätsmessungen >>
Zusätzliche Verweise >>

Text: ee-news.ch, Quelle: ee-news.ch und Bundesamt für Gesundheit

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