Fukushima: Wieder Rückschläge im AKW

(ee-news.ch)Am Unglücks-AKW in Fukushima deutete nichts auf eine Entspannung hin. Techniker bemühten sich weiterhin um die Kühlung der Reaktoren. Die Atomsicherheitsbehörde erklärte, angesichts der grossen Mengen angestauten verbrauchten Kühlwassers müsse über neue Kühlmethoden nachgedacht werden. Das meldet SR DRS heute. Greenpeace berichtete gestern, rund 115‘000 Personen müssten ausserhalb der 20 km-Zone zusätzliche evakuiert werden.



Im Keller und in einem Schacht unter Reaktor 2 befänden sich 20'000 Tonnen verstrahlten Wassers. Dies solle in eine zentrale Sonderdeponie gebracht werden, Pläne darüber hinaus gebe es jedoch nicht.

Tepco: Bisher 700 Tonnen Wasser bei Reaktor 2 abgeleitet
Arbeiter pumpten weiter radioaktives Wasser aus den zerstörten Reaktoren. «Wir haben bislang 700 Tonnen Wasser aus dem Tunnelschacht von Reaktor 2 abgeleitet», sagte ein Sprecher der Betreiberfirma Tepco. Es würden allerdings «mehrere Wochen» vergehen, bis alles radioaktives Wasser abgepumpt sei. Auch Greenpeace Schweiz berichtetem im Reaktor 2 würde das radioaktive Wasser im Fundament in ein Reservoir des Turbinengebäudes weggepumpt. Denn erst wenn das Fundament Trocken läge, könnten die Arbeiten zur Wiederherstellung der Kühlung beginnen. Als Notkühlungsmassnahme würden allerdings gleichzeitig rund 500 Tonnen Wasser jeden Tag ins Containment gepumpt.


Insgesamt
60'000 Tonnen
Techniker schätzen, dass sich während der Notkühlung der Reaktoren 60'000 Tonnen leicht kontaminiertes Wasser in den Kellern, der Kanalisation und den Turbinensälen angesammelt haben, das berichtet Greenpeace. Erst wenn die Reaktoren trockengelegt sind, können sich die Arbeiter an die Reparatur der beschädigten Kühlsysteme machen.

Erstmal Strontium 90 ausserhalb der 30-Kilometer-Zone gefunden
Gemäss Greenpeace werden in den nächsten Wochen werden rund 115’000 Personen aus den stark kontaminierten Zonen ausserhalb der 20-Kilometer-Zone evakuiert (als Vergleich: die Stadt Bern hat rund 130'000 Einwohner). 20 Millisievert pro Jahr oder mehr ist die Basis für diese Evakuierung. Die restlichen Personen in der 20-30-Kilometer-Zone müssten sich auf eine obligatorische Evakuierung, die jederzeit ausgerufen werden kann, vorbereiten.

Und was die Tepco mit der UBS gemeinsam hat...
Greenpeace Schweiz berichtet: „Die japanische Regierung könnte die Haftpflicht von Tepco auf 24-45 Milliarden US$ begrenzen, obwohl die Kosten des Unfalls auf mindestens 100 Mia. geschätzt werden. Tepcco wird von den Finanzmärkten als „too big to fail“ betrachtet.“

Text: ee-news.ch, Quellen: SR DRS und Greenpeace Schweiz

0 Kommentare

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert