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Ökobäuerin Tatsuko Okawara in Tamara City, 40 km von der AKW-Ruine entfernt. In Gegenden mit hoher Kontamination - auch ausserhalb der 30-Kilometer-Zone – sei der der Reisanbau verboten worden. Bild: Greenpeace Deutschland

Fukushima: Weitere Stromausfall aufgrund von neuem starken Beben

(ee-news.ch) Mit Schweigeminuten hat Japan an die Opfer des Erdbebens und Tsunamis vor einem Monat erinnert. Genau um 14.46 Uhr (Ortszeit), dem Zeitpunkt der Katastrophe am 11. März, heulten Sirenen. Durch ein erneutes Beben der Stärke 7.1 fiel der Strom in Fukushima wieder aus.


Überall im Land trauerten heute Menschen um die bis zu 25'000 Toten und teilten das Leid der Zehntausenden Überlebenden, die ihr Heim verloren haben.

Atomruine 50 Minuten ohne Strom
Durch das schwere Nachbeben wurde die Stromversorgung in der Atomruine von Fukushima vorübergehend unterbrochen. Wie der Betreiber Tepco mitteilte, fiel der Strom für die Pumpen zum Kühlen der Reaktoren 1, 2 und 3 aus. Das Einfüllen von Wasser sei dadurch gestoppt worden. Nach 50 Minuten konnt laut Tepco die Stromversorgung wieder hergestellt werden. Das berichtete SR DRS

Erweiterung der Evakuierungszone
Weiter berichtete SR DRS die Regierung habe zuvor eine Erweiterung der Evakuierungszone rund um die Atomruine Fukushima 1 angekündigt. Regierungssprecher Yukio Edano nannte keinen klaren Radius für die Sperrzone. Derzeit beträgt der Evakuierungsradius 20 Kilometer.

Edano sagte lediglich, mit einer Ausweitung der Zone könnten weitere Ortschaften mit erhöhten Strahlungswerten berücksichtigt werden. Dabei erwähnte er den 40 Kilometer vom AKW Fukushima 1 entfernten Ort Iitate. «In diesen Regionen könnte die Strahlung 20 oder mehr Millisievert pro Jahr betragen», sagte Edano.

Greenpeace Schweiz berichtete, im beschädigten Atomkraftwerk Fukushima I sei die Lage nach wie vor nicht unter Kontrolle. Folgende Risiken seien nach wie vor vorhanden:

  • Wasserstoff-Expolosion in einem der vier Containments;
  • Spontaner Neustart der Kettenreaktion (Rekritikalität), der einen schnellen Anstieg des Drucks und eine Beschädigung des Druckbehälters auslösen könnte;
  • Graduelle Zunahme des Drucks, der nicht durch Wasserkühlung eingedämmt werden kann. Dies könnte zu erneuten kontrollierten Abgaben von radioaktivem Dampf an die Umwelt führen;
  • Beschädigung der Reaktordruckbehälter wegen kontinuierlichem Stress durch Hitze und Korrosion

Gemäss Greenpeace Schweiz sei die Situation im Reaktor 1 weiterhin unklar. Stickstoff-Einleitungen seien fortgesetzt worden, aber die erwartete Druckerhöhung sei nicht eingetreten. Dies deutete auf ein Leck im Containment hin. Am Wochenende sei gemeldet worden, dass hohe Strahlungswerte die Arbeit in der Nähe von Reakoten 1 und 4 verhinderten.

Reisanbau auch ausserhalb 30-Kilometer-Zone verboten
In der Milch der Ibaraki-Päfektur wurden gemäss Greenpeace Schweiz, der Nachbarpräfektur von Fukushima, Iodwerte gefunden, welche den Grenzwert ums sechsfache übersteigen. In Gegenden mit hoher Kontamination - auch ausserhalb der 30-Kilometer-Zone – sei der der Reisanbau verboten worden.

60 km von Fukushima Cäsium in den Bodenproben
Radioaktives Cäsium auf Spielplätzen, in Gärten, im Supermarktgemüse – das Leben im weiteren Umkreis um die Atomruine Fukushima Daiichi werde immer gefährlicher, schreibt Greenpeace Deutschland. Noch 60 Kilometer entfernt hatte das Greenpeace-Messteam deutlich erhöhte Werte in Bodenproben festgestellt. Die Bevölkerung braucht dringend mehr Schutz.

Auf einem Kinderspielplatz in Fukushima City fand das Team Werte bis zu 4 Mikrosievert pro Stunde. 2,8 Mikrosievert pro Stunde waren es in einem Schrein in der Stadt Koriyama. Weitere Messergebnisse hat Greenpeace auf einer detallierten Karte festgehalten.

Aus einer Analyse der Bodenproben an der Kyoto-Universität geht hervor, dass 80 Prozent der Radioaktivität von Cäsium-Isotopen stammt. Die Kontamination ist so hoch, dass die maximal tolerierbare Dosis für die Bevölkerung von 1000 Mikrosievert pro Jahr in wenigen Wochen aufgenommen würde. Cäsium-137 hat eine Halbwertzeit von rund 30 Jahren, Cäsium-134 von zwei Jahren.

Text: ee-news.ch, Quellen: SR DRS, Greenpeace Schweiz und Deutschland

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