"Die Idee des Teams von Megasol ist nicht ganz neu, aber sie als Offerte an die BKW zu versenden, verdient einen Originalitätspreis."

Megasol verdient einen Originalitätspreis!

(AN) Im kantonalen Abstimmungskampf um ein neues AKW gelingt es sowohl den Befürwortern wie auch den Gegnern nicht immer, mit positiven Argumenten zu trumpfen. Megasol liefert uns eine Steilvorlage: Sie schickte der BKW-FMB AG eine Offerte für den solaren Ersatz des AKW Mühleberg und schaffte es damit sogar in die Sonntagspresse (siehe ee-news von gestern >>).


Da kommt ein Unternehmen und offeriert der grossen BKW einen Ersatz für ein Kernkraftwerk, indem bis 2025 in Etappen bestehende Gebäude mit Solarstromanlagen bestückt werden sollen, und dies zum gleichen Preis wie ein neues AKW! Und nun musste Kurt Rohrbach, CEO der BKW-FMB AG, tapfer sein und durfte die Offerte gegenüber der Sonntagszeitung nicht einfach als Hirngespinst abtun, was er sich sicher vor ein paar Jahren noch ohne mit der Wimper zu zucken hätte leisten können. Ein Schmunzeln konnte ich mir beim Lesen nicht verkneifen. Denn auch Kurt Rohrbach muss um jede Stimme kämpfen und nun schön brav positiv argumentieren. Er antwortete den Journalisten nicht, dass die Umsetzung in seinen Augen keinen Sinn mache, nein, sondern dass für ihn noch unklar sei, wie unregelmässig anfallende Sonnenenergie ohne Zusatzkosten Bandenergie ersetzen kann. Der Sonntagszeitung ist die Meldung eine halbe Seite wert, auch das nicht ganz alltäglich.

Die Idee des Teams von Megasol ist nicht ganz neu, aber sie als Offerte an die BKW zu versenden, verdient einen Originalitätspreis. Bereits 2008 rechnete Patrick Hofer-Noser, damals CEO der 3S und heute CTO von Meyer Burger, vor, wie lange es dauern würde, alle geeigneten Dächer des Kanton Berns mit seinen in Lyss produzierten Megaslate-Solarmodulen zu bestücken, die dann das Abschalten des AKW-Mühleberg möglich machen könnten. Die Berechnungen waren beeindruckend, auch beeindruckend einfach nachzuvollziehen.

Gerne berichten wir auf ee-news.ch über neue, geglückte Aktionen aus der ganzen Schweiz, doch dazu bin ich auf Ihre Mithilfe angewiesen: Informieren Sie uns, was in Ihren Regionen in allen Bereichen der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz debattiert, geplant, entschieden oder umgesetzt wird.

Anita Niederhäusern, leitende Redaktorin ee-news.ch

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4 Kommentare

mobirep.ch

Klar kann man die Solarenergie für die Nacht und für den Winter in Speicherkraftwerke die bereits existieren einspeisen. Emosson, Hongrin, Dixence, Grimsel, Lindthtal, Batteriespeicher, Wasserstofkraftwerke, Erdsonden, usw...
Selber fahre ich im Sommer 1000-2000km mit einem Solar Mini El ohne am Stecker zu tanken. Dazu ist ein Solar E-Fahrrad gekommen, das ich den ganzen Tag am Buchibärger Slow Up mit Erfolg einweihen konnte.

Avec mes salutations ensoleillées P. Schwab mobirep.ch 2542 Pieterlen

A. Meier

Megasol funktioniert nicht!
Mit der genannten Investition ist man in der Lage zur Mittagszeit genügend Strom zu produzieren.
Nicht aber Bandenergie.
Klar kann man mit Photovoltaik bei Sonnenschein viel Strom erzeugen. Aber, produziert man weniger wie benötigt wird, bricht das Netz zusammen und man hat einen Stromausfall, da kommt dann nicht einfach ein wenig weniger Strom aus der Steckdose da kommt dann gar nichts mehr! Das gleiche gilt wür Überproduktion! Es muss immer genausoviel Strom prouziert werden, wie die gerade eingeschaltetten Geräte benötigen!
Wie also speichert Megasol den Strom für die Nacht den Sie am am Tag zu viel erzeugt?

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